Wie(n) nachhaltig: so baut die Stadt klimafit
Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer spürbarer und stellen den Wohnbau in der Stadt vor große Herausforderungen. Um möglichst klimafit zu bauen, spielt das Thema Ökologie eine wichtige Rolle bei den sogenannten Bauträgerwettbewerben. Wie das in der Praxis aussieht, erfahren Sie hier.
Vor dem Bau eines geförderten Wohnbauprojekts entscheidet sich beim Bauträgerwettbewerb, welche Projektteams – bestehend aus Bauträgern und Architekt*innen – zukünftige geförderte Wohnbauprojekte realisieren dürfen. Die Beurteilung der eingereichten Projekte geschieht anhand eines 4-Säulen-Modells. Neben Ökonomie, sozialer Nachhaltigkeit und Architektur, ist Ökologie die vierte Säule, nach der entschieden wird, wer den Bauträgerwettbewerb gewinnt und in welcher Form zukünftige Wohnbauprojekte realisiert werden. Zur Säule der Ökologie zählen jedoch nicht nur Maßnahmen für den Umweltschutz, sondern auch zur Erhöhung der Wohnqualität.
Klima - & ressourcenschonendes Bauen
Nachhaltige Energiekonzepte sind zentral bei der Planung neuer Wohnbauprojekte. Durch den Einsatz von modernen Energiegewinnungsformen, wie etwa Tiefenbohrungen, Bauteilaktivierung und Photovoltaikanlagen, kann die benötigte Energie direkt in der eigenen Wohnhausanlage erzeugt werden. Das gerade in Bau befindliche Plus-Energie-Quartier „CAMPO Breitenlee“ im 22. Bezirk versorgt sich sogar zu 100 % mit lokal erzeugter erneuerbarer Energie fürs Heizen und Kühlen.
Ein Schwerpunkt auf ressourcenschonendes Bauen wurde beim Bauträgerwettbewerb „1. Wiener WohnBAUMprogramm“ gelegt, wo Holz als Baumaterial an erster Stelle stand. Holz hat dabei nicht nur den Vorteil, dass es ein heimischer und nachwachsender Rohstoff ist, es lässt sich nach Verwendung auch gut recyceln.
Gesundes und umweltbewusstes Wohnen mit behaglichem Wohngefühl
Um die Wohnqualität und -gesundheit zu erhöhen, wird bei der Planung der Wohnräume auf eine gute Belichtung und Belüftbarkeit der Aufenthaltsräume geachtet. Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Räumen werden durch die Verwendung von entsprechenden Materialen optimiert. Immer wichtiger werden auch Maßnahmen zum Schutz vor sommerlicher Überwärmung, wie etwa ein außenliegender Sonnenschutz oder eine umfassende Begrünung der Außenbereiche. So werden inzwischen bei vielen Wohnbauprojekten auch Dächer und Fassaden begrünt.
Um auch die Bewohner*innen selbst zu einem umweltfreundlichen und gesundheitsbewussten Lebensstil zu animieren, bieten viele Wohnbauprojekte ein spezielles Mobilitätsangebot, wie Stromtankstellen für E-Fahrzeuge, Car-Sharing-Angebote, den Verleih von Lastenrädern und Do-it-yourself-Fahrradwerkstätten.
Ansprechende und naturnahe Grün- und Freiräume
Die Gestaltung der Außenbereiche fällt beim Bauträgerwettbewerb ebenfalls unter die Säule der Ökologie. Dazu zählt etwa die barrierefreie Gestaltung der Wege, ein möglichst großes Angebot an privaten Freiflächen, eine geeignete Pflanzenauswahl für die Grünbereiche und die Installation von Lärm- und Sichtschutzen.
Ein weiteres Ziel bei der Gestaltung der gemeinschaftlich genutzten Freiräume im geförderten Wohnbau ist es, einen Nutzungsmix für möglichst alle Bewohner*innen zu schaffen. Hierbei reicht das breite Angebot von Hochbeeten und Möglichkeiten für Urban Gardening über offene Wiesenflächen bis hin zu Gemeinschaftsterrassen.
Neben Kinderspielplätzen für die verschiedenen Altersstufen, gibt es inzwischen zudem ein immer größeres Bewegungsangebot für Erwachsene. Ein Beispiel ist die sogenannte „Parcours-Schleife“ im Wohnbauprojekt Hirschstettner Straße 37A im 22. Bezirk, die sich durch die gesamte Anlage schlängelt und den Bewohner*innen so ein vielfältiges Bewegungsangebot direkt vor der Haustür bietet.
Umfassende Informationen zum Thema Bauträgerwettbewerb und eine vollständige Auflistung aller Kriterien finden Sie hier.